Doppelt so viel Teilnehmer wie Stühle. Der Workshop zum Thema Elevator-Pitch stößt auf reges Interesse. Schon in der zweiten Minute werden wir zum ersten Probe-Pitch mit unserem Nachbarn aufgefordert. Für einige zu viel der Praxis: Einige Teilnehmer eilen spontan davon und die Menge lichtet sich ein wenig. Merke: Auch auf Gründermessen gibt es Menschen, die lieber nicht miteinander ins Gespräch kommen.

Die redefreudigeren Besucher der Initiale in Dortmund können beim Vortrag/Workshop zum Elevator-Pitch dann aber etliche sympathische Anregungen für den nächsten Pitch bekommen. Nils Beckmann und Pascal Biesenbach von reflaction4business sind ganz praxisnah unterwegs schaffen es, in 30 Minuten fünf Pitches unterzubringen. Drei demonstrieren sie selbst, zweimal dürfen wir tätig werden.

Elevator-Pitch, was ist das eigentlich? Gemeint ist das kurze Gespräch, in dem wir einen anderen darüber informieren, was wir so beruflich tun – und hoffentlich einen guten Kontakt knüpfen. Angeblich wurden so in den Fahrstühlen us-amerikanischer Wolkenkratzer potentielle Geldgeber angesprochen und auf Geschäftsideen hingewiesen. In Europa darf aber auch ohne Fahrstuhl gepitcht werden.

Was ist aus der Sicht von Nils und Pascal besonders wichtig?

  • Sich von anderen unterscheiden. Gerade wenn viele Kontakte in kurzer Zeit geknüpft werden sollen, also z.B. auf einer Messe, ist das die Chance, in Erinnerung zu bleiben.
  • Abstrakte Tätigkeiten bildhaft beschreiben. So stellt sich z.B. eine Unternehmensberaterin als Lotsin vor. So eröffnet Sie eine ganze Reihe von Assoziationen zu ihrer Tätigkeit und verankert sich im Gedächtnis des Gegenübers. In der  Phantasie wird das Firmenschiff schon auf neuen Kurs gebracht.
  • Die Dialogische Komponente. Wenn ich weiß, wer der andere ist und was ihn interessiert, dann kann ich meinen Pitch anpassen. Statt über meine Tätigkeit, meine Qualifikation oder mein Produkt spreche ich über den Nutzen, den meine Arbeit für das Gegenüber haben kann.
  • Präsenz und persönliche Sympathie. Damit ein positiver Kontakt entsteht muss beides passen: Interesse an der Sache und Sympathie der Person gegenüber. Auch im geschäftlichen Umfeld.

Nach 25 aufgelockerten Präsentations-Minuten mit vielen Beispielen und Demonstrationen kommen wir dann zu Runde zwei: Noch mal ein Pitch mit dem Nachbarn. Die Wiederholung ist natürlich deutlich lockerer und die Fluchttendenzen der ersten Runde sind verschwunden. Das Gespräch mit dem Werkzeughersteller neben mir nimmt prompt an Fahrt auf: Schon haben wir das Geschäftliche hinter uns gelassen und sind bei Reden im Bundestag angekommen. – Und verquatschen uns: Der nächste Vortrag hat schon begonnen und der kritische Blick der Referentin beendet unseren Plausch.

Vielen Dank an Nils Beckmann und Pascal Biesenbach für die konkreten Infos und die angenehme Atmosphäre im Mini-Workshop! Ein paar schöne Ideen kann ich gleich in den nächsten eigenen Networking-Smalltalk einfließen lassen.

Und falls jemand ein knackiges deutsches Wort für ‚Pitch‘ kennt: Immer her damit! Das suche ich nämlich schon seit Jahren!